Dienstag, 6. April 2010

Remigi auf der Putzfraueninsel

Immer wieder zieht es mich nordwärts. Diesmal habe ich im Süden Anlauf geholt. Deshalb verbringe ich diesmal einige Tage nach Ostern auf Mallorca.

Sonntag 4.4.10 - Ankunft auf der Putzfraueninsel

Genau so durchzogen wie das Wetter in deer Schweiz, ist auch das Wetter auf Mallorca. Wasserlachen liegen auf der Landebahn. Vom Regen in die Traufe komme ich, als ich den reservierten Mietwagen abholen will. Ich klappere alle Vermieter ab, aber sie kennen meinen Vermieter nicht. Kein Wunder, denn Internet sei Dank habe ich einen Wagen in Las Palmas bestellt, statt auf Palma de Mallorca! Falsche Insel. Soll nich jetzt rüberschwimmen. Ein Blick aus dem Fenster hält mich aber davon ab, denn es giesst wie aus Kübeln. Ich wähle den bequemen Weg und miete einen anderen Wagen ganz ohne Internet sondern von Hand am Schalter. Bald tuckere ich gemütlich zum Hotel.
Schon nach kurzer Zeit verziehen sich die Wolken und die Sonne lacht von einem strahlenden Himmel. Nun hält mich nichts mehr im Hotel und ich erkunde die südliche Küste. Leider gibt es hier keine Küstenstrasse, sonder immer sind riesige Villenviertel im Weg, oder die Strasse verläuft im Landesinnern. Doch immer wieder schlage ich mich zur Küste durch und geniesse herrliche Klippen und malerische Leuchttürme. Nur 2 - 3 km vom Hotel entfernt geniesse ich einen phantastischen Sonnenuntergang.

Montag 5.4.10 - Im wilden Westen

Gleich nach dem Frühstück mache ich mich auf gen Westen. Schnell ist Palma auf der Autobahn umfahren und ich steuere die erste Landspitze an. Auf einer Holperpiste finde ich eine wunderbar gelegene Bucht. Einige Boote ligen auf dem klaren, türkisfarbenen Wasser über dem sich der azurblaue Himmel spannt. Kein Wölkchen trübt das Bild der von grünem Nadelbäumen gesäumten Bucht. Bei einer Wandereung auf dem Hügel geniesse ich die Frühlingsblumen und das herrliche Wetter. Von ferne grüsst der Leuchtturm von Kap Figuera.
Den nächsten Halt mache ich bei den Klippen bei El Toro. Die schroffen Felszacken werden von der Gischt des Ozeans umspühlt, wähend ich die Aussicht geniesse. Die Weiterfahrt auf der MA10 wird aber kurz hinter Andratx gestoppt. Die Strasse ist wegen einem Erdrutsch gesperrt. Nur die Velofahrer können Passieren und sind nun eifrig am Schuhe putzen.
Diesen Frühling hat es auf Mallorca und in ganz Spanien sehr viel Geregnet. Deshalb ist es zu einigen Ueberschwemmungen und Rutschen gekommen, aber auch die Stauseen sind seit Jahren endlich wieder voll.
Ich nehme also die Umfahrung durchs Gebirge und komme so zweimal in den Genuss der MA10, da ich von beiden Seiten bis zum Rutsch fahre.
Müde, aber glücklich kehre ich ins Hotel in El Arenal zurück.

Dienstag 6.4.10 - Im Gebirge

Heute sind Wolken und Regen angesagt. Ich kann mich also mehr dem Hotelleben zuwenden. Wie gesagt befinde ich mich auf der Putzfraueninsel. Alledings scheinen diese hierzulande einer aussterbenden Gattung anzugehören. Mein Hotel hat jedenfalls schon länger keine Putzfrau mehr gesehen. Ich kann mich also voll der ungezwungenen südlichen Lebensart hingeben. Auch beim Buffet wird tunlichst vermieden, die Tischtücher zu oft auszuwechseln. Durch schwungvolles Wenden, kann die Lebensdauer des Gedecks erheblich gesteigert werden. Zudem kann so der Menuplan der vergangenen Tage mit Leichtigkeit rekonstruiert werden.
Gegen Mittag breche ich auf ins Gebirge. Die berühmte Strasse nach Sa Calobra lockt mich. Kaum in den Bergen kommt auch die Sonne zögerlich zum Vorschein. Beim sogenannten Krawattenknoten schlägt die Strassen eine elegante Schlaufe und windet sich dann mit unzähligen Kurven nach Sa Calobra hinunter. Trotz vortgeschrittener Zeit und Nebensaison tummeln sich hier erstaunlich viele Touristen. In der Hochsaison muss hier der Teufel los sein.

Mittwoch 7.4.10 - Nebelspitze

Trotz angesagten Regenschauern lasse ich mich nicht davon abhalten, zur nordöstlichen Spitze der Insel aufzubrechen. Einige wenige Sonnenstrahlen belohnen mich dafür. Der Leuchtturm von Formentor versteckt sich allerdings hinter Nebelschwaden. Trotzdem sind die aus dem Meer aufragenden Felszacken recht eindrücklich. Auch nehme ich mir heute Zeit zum Kaffeetrinken und meine Reisenotizen nachzuführen. Gegen Abend zeigt sich die Sonne doch noch, so dass ich auf den Klippen von El Toro die letzten Sonnenstrahlen ndes Tages geniessen kann.

Donnerstag 8.4.10 Im Nahen Osten
Mallorca ist ja nicht riesig. Nach gut 50 km ist man bereits ganz im Osten. So gehe ich nochmals Nachschauen, ob Formentor immer noch im Nebel liegt. Siehe da, zwar herscht noch nicht eitel Sonnenschein, aber zwischendurch finden ein paar Strahlen den Weg auf die Putzfraueninsel. Ein Gemisch von Sonne und Wolken beherrscht diesen Tag. Die vielfältigen Landschaften Mallorcas bezaubern mich immer wieder. Zur Krönung des Tages erlebe ich beim Hafen von El Arenal einen wunderschönen Sonnenuntergang. Unter einer dicken Wolkendecke kommt die Sonne nochmals zum Vorschein und gibt eine grandiose Abschiedsvorstellung.


Freitag 9.4.10 Abschied
Nach den Frühstück heisst es bald schon einchecken und zurück in die Schweiz. Die paar schönen Tage werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.